Sonntag, 13. Juni 2010

VAMOS ARGENTINA




Spät aber doch – das Lebenszeichen eines Wanderstudenten. Vorab möchte ich mich bei all meinen Blogusern entschuldigen, dass ich so ein „Schmalspurblogger“ bin und euch mit einem Minimum an Information abfertige. Die Leier „Hier geht alles so schnell und ich hab so viel zu tun“ wird wahrscheinlich beim dritten Mal nicht mehr auf großes Verständnis stoßen, deswegen erspare ich euch auch dieses Gesülze und starte doch gleich mal mit ein paar Infos.
Gut, ich wohn nach wie vor immer noch in Chile (so heißt die Straße hier: „Chile 692, 1098 Capital Federal, BsAs“) und habe auch einen neuen Mitbewohner bekommen. Karin und Marie sind ausgezogen und statt ihnen wohnt jetzt Javier mit mir. Er ist Mexikaner, ebenfalls Student an meiner Uni und wie wir hier sagen würden „rebuena onda“. Zurzeit sind wir alleine und das riesige Zimmer in dem einst Karin gewohnt hat, dient uns als Living zum Essen und Bierchen trinken. Abgesehen von spießigen Nachbarn, bellenden Hunden und tropfenden Dächern lässt es sich hier gut leben. Genial ist die Nähe zur Uni und San Telmo sowieso. Auch wenn ich zu bald jeder Tages- und Nachtzeit über Müllberge falle, möchte ich dieses Viertel auf keinen Fall verlassen. Scheint fast so, als hätte ich mich in Müll, Lärm und Abgase verliebt.
So gut, dass auch alles klingt, leider ist jetzt schon klar, dass ich hier nur noch einen Monat leben und dann ausziehen werde. Nach meinen Abschlussprüfungen des ersten Semesters zieht es mich in den hohen Norden Argentiniens. Geplant sind drei Wochen ab 15. Juli und ich freu mich schon riesig. Schade, dass meine Prüfungstermine leider so spät erst stattfinden. So habe ich nur zwei Wochen offiziell Ferien bis zum Start des Sommersemesters. Eine Woche nehme ich mir zu Beginn des Semesters noch frei – lass ich mir natürlich nicht nehmen, da du als Auslandsstudent sowieso nie Ahnung hast wann Sachen beginnen, abzugeben sind, etc. Meine Standardausrede: „Sí, asi es?? No lo sabía, es que soy extranjero y…“ Ein verzweifeltes Augenverdrehen deines Gegenübers musst du vielleicht in Kauf nehmen, aber danach bist du mit Sicherheit aus dem Schneider.


Gut, es geht also ab in den Norden – die Rede ist von Salta, Jujuy, San Antonio de los Cobres, etc. Genial sind natürlich die Möglichkeiten rüber nach Chile (jetzt meine ich den Staat) oder nach Bolivien zu fahren. Wie genau wir das machen werden, weiß ich noch nicht. Ihr bekommt natürlich vorab noch die Info…;-)

colombianos, como les quiero...


Ja, was ist denn alles passiert?? Auch wenn ein paar von euch es mir es nicht glauben werden aber ich habe hier auch studiert – sogar ziemlich ausgiebig. Mein Ziel die Unibibliothek so gut es geht zu vermeiden habe ich absolut verfehlt. Kenn mich da leider schon zu gut aus. Aber die Lernerei trägt auch Früchte – bin hier ziemlich gut unterwegs und hoffe auf gute Ergebnisse in den Abschlussprüfungen – die zählen nämlich. Hab mich an das System hier erst ein wenig gewöhnen müssen aber jetzt klappt das schon ganz gut. Als Student der Uni Innsbruck ist es man ja gewöhnt mit den PowerPoint Folien des Profs zu arbeiten – hier kannst du das vergessen und darfst eine wunderbare Mitschrift auf Spanisch anfertigen. Sollte meine ersten Mitschriften mal veröffentlichen. Wie ein Blatt Papier so unglaublich kurios und nichtssagend gestaltet sein kann…phänomenal!

Meine "Schnöseluni Privatuni"in Puerto Madero (Ja, Dominik G. alias Unique - diese Wortkombination habe ich nur für dich verwendet)



Da ich nach Iguazu eigentlich nur noch Kurzausflüge in die Provinz unternommen habe, blieb mir jede Menge Zeit Buenos Aires bei Nacht kennen zu lernen. Auch nach fleißigem und ambitioniertem Weggehen (und das schon über drei Monate) habe ich einfach noch immer nicht alles gesehen. Dazu kommen natürlich die übertrieben vielen Privatparties, die wir internationalen Studenten ständig veranstalten. Es ist einfach jedes Mal wieder ein geniales Erlebnis wenn sich die internationalen Intercambios wieder aufmachen um Buenos Aires teilweise bis 8 Uhr morgens unsicher machen. Der eine oder andere Kaffee um 9 Uhr morgens geht sich da schon mal aus und ein/e weitere/r Nacht/Tag geht bei strahlendem Sonnenschein zu Ende. Das Ausgehen hier hat für mich eine ganz neue Bedeutung bekommen. Die Mischung in Lateinamerika mit internationalen Studenten weg zu gehen ist einfach Wahnsinn und macht einfach unglaublich viel Spaß. Anbei sind noch ein paar Bilder meiner „Salidas“, damit ihr ein bisschen einen Eindruck bekommt wie wir hier feiern.


Jetzt beginnt die Fußball WM 2010 und wir hoffen alle, dass Argentinien so weit wie möglich kommt!! (auch mit Trainer Diego „Koksnase“ Maradona) Sollte die Mannschaft das Viertelfinale erreichen wird hier ein erstes großes Quilombo die Stadt lahmlegen, und ich erahne schon, was mit jedem weiteren Schritt Richtung Finale hier passieren wird…

1 Kommentar:

  1. bei dieser wm bin auch ich im herzen argentinienfan

    http://www.youtube.com/watch?v=SVWlPr8QH8Y&feature=player_embedded

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